Présentation de l'éditeur :
Der Amokläufer ist eine Novelle des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig. Sie ist erstmals 1922 in der Novellensammlung "Amok: Novellen einer Leidenschaft" als Buch erschienen. Wie mehrere andere Werke Zweigs, welcher seinerzeit vom Wirken Sigmund Freuds fasziniert war, hat auch "Der Amokläufer" einen starken psychologischen Hintergrund: Die Geschichte handelt von einer extremen Besessenheit, die den Helden dazu bringt, sein Berufs- und Privatleben dieser Leidenschaft zu opfern, und die ihn schließlich in den Freitod treibt. Namensgebend für die Novelle ist der – damals noch wenig bekannte – Begriff Amok, der ursprünglich aus der indonesischen Kultur stammt und einen Rauschzustand beschreibt, in dem die betroffene Person in vermeintlich blinder Wut den Feind angreift und wahllos, ohne jede Rücksicht auf Gefahren, versucht, ihn sowie alle im Weg stehenden Personen zu töten. In der Rahmenhandlung reist der namenlose Ich-Erzähler im Jahre 1912 mit dem Überseedampfer Oceania von Indonesien nach Europa. Bei einem nächtlichen Spaziergang auf dem Deck begegnet er einem Mann, der sichtlich verwirrt und ängstlich wirkt und jede Gesellschaft auf dem Schiff meidet. Eine Nacht darauf trifft der Ich-Erzähler diesen Mann erneut auf dem Deck an. Anfangs verlegen, vertraut dieser sich ihm an und erzählt seine Geschichte – die eigentliche Handlung der Novelle. Da Stefan Zweig auf die Liste der zu verbrennenden Bücher gesetzt wurde, wurden viele Exemplare der Novelle bei Bücherverbrennungen vernichtet.
Biographie de l'auteur :
Stefan Zweig (1881-1942) war ein österreichischer Schriftsteller. 1934 flüchtete er vor den Nationalsozialisten über London und New York nach Brasilien. In der Nacht vom 22. zum 23. Februar 1942 nahm sich Stefan Zweig in Petrópolis bei Rio de Janeiro das Leben. Depressive Zustände begleiteten ihn seit Jahren. Seine Frau Lotte folgte Zweig in den Tod. In seinem Abschiedsbrief hatte Zweig geschrieben, er werde „aus freiem Willen und mit klaren Sinnen“ aus dem Leben scheiden. Die Zerstörung seiner „geistigen Heimat Europa“ hatte ihn für sein Empfinden entwurzelt, seine Kräfte seien „durch die langen Jahre heimatlosen Wanderns erschöpft“. Stefan Zweig wurde ein Symbol für die Intellektuellen im 20. Jahrhundert auf der Flucht vor der Gewaltherrschaft. In diesem Sinne wurde in seinem letzten Wohnhaus in Petrópolis die Casa Stefan Zweig eingerichtet, ein Museum, das nicht nur die Erinnerung an sein Werk bewahren soll.
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