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22 cm 357 seiten. Leineneinband mit OU. leichte Gebrauchsspuren, OU mit mit starken läsuren. (Ak1317). ".das vorliegende Buch ist vor allem für Erwachsene gedacht - sie mögen daraus den Kindern vorlesen, was sie für geeignet halten. Die Auswahl wurde vom Vergnügen an den einzelnen Reimen, ihrem poetischen und kulturhistorischen Reiz bestimmt und nicht von pädagogischen Maßstäben. Kindergärtnerinnen werden angesichts der unverblümten Drastik mancher Reime vielleicht die Hände über dem Kopf zusammenschlagen - sie müssen ja nicht unbedingt diese Reime benutzen. Und: es gibt viele, die noch weitaus drastischer und respektloser sind! Luthers Forderung: dem Volk aufs Maul zu schauen ? im Kinderreim wird sie erfüllt. Das garantiert schon seine Herkunft. Ruth Lorbes Nachweis für Nürnberg darf man getrost verallgemeinern: der Kinderreim ist auch heute noch am heimischsten in den Vierteln mit werktätiger Bevölkerung. Selten sind Reime nur in einer Fassung lebendig. Meist kennt jede Gegend - in der Großstadt manchmal sogar jeder Stadtteil ? eine eigene Variante. Die Mundart, heutzutage immer mehr vom Schriftdeutsch oder zumindest von einer mundartlich gefärbten Gemeinsprache ersetzt, erschwert vielen Lesern den Zugang. Da sie aber die Naturwüchsigkeit und Volkstümlichkeit des Kinderreims kennzeichnet, ist nicht ganz auf sie verzichtet worden. Das Buch wird vor allem im mitteldeutschen und niederdeutschen Sprachraum gelesen werden, ausgeprägt oberdeutsche Varianten sind also nichl aufgenommen, ausgeprägt niederdeutsche da, wo sie entweder überhaupt keine hochdeutsche Entsprechung haben oder diese an Witz, Poesie und Ausdruck übertreffen und wenn vorausgesetzt werden kann, daß sie Überall ohne größere Schwierigkeiten zu verstehen sind. Wenn nötig, werden sich die mundartlichen Reime für den Leser leicht in seine eigene Umgangssprache übertragen lassen, eine Praxis, die die verschiedenen Fassungenüberhaupt erst hat entstehen lassen und die natürlich wiederholt werden kann. Stärker noch als jede andere muß diese Auswahl subjektiv bestimmt sein: am liebsten hat man die Reime, die aus der eigenen Kinderzeit noch lebhaft und beeindruckend in Erinnerung sind. Das Buch bringt Reime aus vielen deutschen Sprachgebieten - trotzdem wird der Leser merken, daß die Herausgeberin in Berlin lebt. Die Gliederung folgt in etwa vorliegenden größeren Sammlungen und richtet sich nach Inhalt und Gebrauch der Reime. Vieles ist austauschbar. Ein Spottvers wird auch zum Abzählen benutzt und umgr kehrt, aus einer verzwickten Schnellsprechübung wird unversehens eine erstaunliche Geschichte und aus einem simplen Kettenreim eine höchst poetische, wie die vom «Birnbaum, der blüht blau». Ehe er nicht «() du lieber Augustin» gehört hat, will ein gewisser Dreikäsehoch nicht einschlalcu, und die gefühlvollschnoddrige Ballade vom Trirahumpelbein wird, wie in Reinhard Peeschs «Berliner Kinderspiel der Gegenwart» (1957) nachzulesen ist, heute von den Mädchen im Bezirk Prenzlauer Berg beim Seil springen gesungen. Wo Kinderreime sich einer gewissen Ordnung fügen, entzieht sich ihr dci eine oder andere im nächsten Augenblick wieder. So bleiben auch all dir anderen Gliederungsversuche der Kinderliedforscher, sei es nun nach dci Entstehung der Reime oder ihrem formalen Aufbau, vom Ungefähren Ix stimmt. Sich damit auseinanderzusetzen ist nicht Sinn dieses Buches. Es will nicht erklären, was für den simplen Gebrauch keiner Erklärung bedarf. «Iln bloßes Dasein reicht hin, sie zu schützen», sagten die Brüder Grimm von den Märchen. Es gilt auch für die Kinderreime. Das Kind ist noch klein Der Kniereiter Wiegenlieder Hurtig, Kinder, kommt zu Tisch Allerlei Tiere Frühling, Sommer, Herbst und Winter Zebre bebre bu, und ab bist du Ringelreihen Lernste was, denn kannste was Gicksgacks Ich will euch was erzählen Verzeichnis der Illustratoren."Auszüge aus dem Buch 800 Gramm. N° de réf. du vendeur 592127190
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