Présentation de l'éditeur :
Im Gespräch mit den Journalisten Christoph Twickel und Tina Petersen erzählt Karl-Heinz Dellwo über die RAF jenseits von Verdammung und Verklärung. Dabei stellt er sich der ernüchternden Erkenntnis, dass »wir immer Gruppe blieben und nie Bewegung wurden« (Dellwo). Doch er verschweigt auch nicht, dass viele von der Revolution träumten, für die die RAF zu den Waffen griff. Dellwo erzählt die Stationen seines Lebens: Der Sprung des Jugendlichen aus der Lehre in die Hausbesetzerszene, der erste Gefängnisaufenthalt. Danach der Weg ins »Kollektiv RAF«. Der unumkehrbare Schritt in die Illegalität. Nach dem blutig gescheiterten Versuch, die gefangenen RAF-Genossen durch die Besetzung der Deutschen Botschaft in Stockholm freizupressen (bei dem zwei Botschaftsangestellte und zwei Besetzer getötet werden), wird er verhaftet und zu zwei Mal lebenslänglich verurteilt. Nach zwanzig Jahren kommt er 1995 frei. »Ich befand mich im Krieg gegen die BRD«, sagt Dellwo. Im Gefängnis hieß das: Isolation, Geräuschlosigkeit, Verweigerung jedes Gesprächs mit Vertretern der Anstalt, Hungerstreiks. »Eine andere Sprache sprach aus ihrer Hysterie«, heißt es in einem Stück der Goldenen Zitronen über die RAF. »Denn ob es Millionen würden / war durchaus nicht klar.« Dieses Buch macht den Versuch, über jene verlorene Hysterie zu sprechen.
Revue de presse :
»Dellwo gelingt es so, fokussiert auf zentrae Fragen zu seinem persönlichen Werdegang wie dem der RAF einzugehen. (...) Dellwo gelingt es im Unterschied zu den professionellen Zeitzeugen, rationale Begründungen wie emotionale Motivation des Widerstands einzufangen.« (Gottfried Oy, Süddeutsche Zeitung)
»Wer heute, nach 32 Jahren, wissen will, wie Menschen wie der damals erst 23-jährige Dellwo zum Bewaffneten Kampf kamen, woher sie stammen und welche Sicht sie heute auf das haben, was sie als politische Arbeit verstanden, sollte zum Band Das Projektil sind wir greifen, das in diesen Tagen bei der verdienstvollen in diesem Themenspektrum tätigen Edition Nautilus erscheint.« (Wolfgang Gast, die tageszeitung)
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