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4° (33 x 21 x 2.3 cm). 196 SS. Schriftsatz in 9-Punkt Fraktur. Gest. Kopf- u. Schlussvignette, 34 gest. Tafeln in Kupferstich (cpl.). HPerg. d.Zt. mit Perg.-Ecken u. Deckelbezug in Kiebitzpapier. Erste Ausgabe. Textseiten unterschiedlich etwas gebräunt und gelegentlich min. (stock-) fleckig, die Tafeln weitestgehend sauber. Schriftbild stellenweise durch zu viel Druckfarbe etwas schummrig, Seiten dadurch im Satzspiegel auch unterschiedlich gebräunt. Etwas Alters- u. Lagerungs-, weniger eigentliche Gebrauchsspuren. Gesamthaft recht gutes Exemplar. - - Jordan 3435 - Digitalis. in BVB/BSB u. e-rara - Nicht in VD18 - Der vorliegende Band ist thematisch in sich so abgeschlossen und vollständig; mehr ist dazu nicht erschienen - 1763 erschien eine zweite, nicht als solche spezifizierte und offenbar bis auf eine zusätzliche Tafel unveränderte Auflage mit etwas abweichendem Titel 'Perspectiva geometrica-practica' (Jordan 3436, mit Angabe von 35 Tafeln, was sich aus Bibliothekseinträgen nicht zuverlässig verifizieren lässt, im entspr. Digitalisat jedoch als nn. Tafel 'Theorema 23 ex Eucl. Persp.' nach p. 197 erscheint (vgl. BVB/BSB) - Die von J. J. Schübler bemerkenswert fein gestochenen, detailreichen Tafeln in kräftigen Abzügen, gelegentlich mit etwas Plattenrand, Plattenton od. -schmutz. Sie zeigen unter div. Gesichtswinkeln verschiedenste ober- u. unterirdische Festungsbauelemente und deren perspektivische Übertragung auf Planzeichnungen - Anhand der Tafeln erläutert der Text eingehend die zeichnerischen Darstellungen von militärischen Festungsbauten. Das Werk bildet somit eine Erweiterung zu den Publikationen über zivile Architektur und zu den sonstigen Erklärungen perspektivischer Zeichentechnik, die Schübler seit ca. 1719/1720 engagiert vertrat. So lanciert er denn auch im vorliegenden Titel wiederum den schon damals verwendeten Begriff des perspektivischen Fusspunktes oder Fluchtpunktes, wenn er seinem Zielpublikum den angestrebten Zweck erläutert: "vor [i.e. damit] Ingenieurs, Architectos, und perspecte Kunst-Mahler [.], ja alle Zeichner Uberhaupts von denen V. Praeceptis [ev. i.S.v.: 5 Vorschriften], so Pes picturae sive Perspectiva, In ihrem Umfang wesentlich hat, einen klaren Begriff bekommen, und ihre vorgestellte Compositionen, nach einer jeden Situation, correct aufzeichnen können" (vgl. den Titel von 1719 u. 1720: 'Perspectiva Pes Picturae, Das ist: kurtze und leichte Verfaßung Der Practicabelsten Regul, zur Perspectivischen Zeichnungs-Kunst'). Es handelt sich beim vorliegenden Lehrbuch also nicht direkt um militärisch-praktische Aspekte des Festungsbaus, sondern um die spezifischen architekturtechnischen planerischen Grundlagen. Angesprochen wurden somit in erster Linie (Festungs-) Baumeister, Festungsbau-Ingenieure, -Architekten, Planzeichner und -Techniker -- Johann Jacob Schübler (Nürnberg 1689-1741 ibid.), Architekt, Bautheoretiker und Sonnenuhrliebhaber. Ab 1698 Zeichenlehre bei Jacob von Sandrart (1630-1708), parallel dazu bei Georg Christoph Eimmart (1638-1705) Ausbildung im Kupferstechen. Ab 1705 Reisen und Aufenthalte im europäischen Ausland, 1713 Rückkehr nach Nürnberg, wo er zahlreiche Schriften zur Architekturtheorie publizierte. 1734 Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften, 1736 im Grösseren Rat der Stadt Nürnberg. Die kleine Schüblerstrasse in der Nähe der S-Bahn-Station Ostring erinnert seit 1936 an ihn (aus: Astronomie in Nürnberg, online; vgl. Nürnbergisches Gelehrtenlexikon, 3, 1757; Zedler, 35, 1743, mit Bibliographie von 19 Titeln, o. vorliegendes Werk; Dt.Biogr. nur Übersicht; Berlin-Brandenb. Akad. d. Wissenschaften: "war viel auf Reisen. Er gilt in der Geschichtsschreibung als Architekt und Baumeister des Barock-Zeitalters"). - Sprache: de.
N° de réf. du vendeur Ar061201
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