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8vo. 2 pp. An den namentlich nicht genannten Physiker Wilhelm Wien: Herzlichen Dank von uns beiden für Ihren so äusserst liebenswürdigen Brief, der uns zu einem Besuche in Mittenwald einlädt! Boveri und ich hatten uns vorgenommen Sie auf einen Tag zu besuchen und hatten den Plan dazu schon fix und fertig; dann kam aber das schlechte Wetter und bald darauf Boveri s Heimreise. Im Augenblick haben wir Logisbesuch von Lüden aus Aachen, der in den nächsten Tagen wechselt. Wie lang dieser zweite Gast-College Hitzig aus Zürich - bleibt ist uns nicht bekannt. Sollte sich dieser Besuch nicht zu lang ausdehnen, so würde ich gern meine Absicht einige Stunden zu Ihnen zu kommen ausführen. Es würde mir ein wirkliche Freude sein, wenn dieses alte Vorhaben endlich einmal zur Ausführung kommen könnte. Vor Mitte Oktober fahren wir, wenn nichts dazwischen kommt, nach Holland zum Besuch von Verwandten, alten Freunden und von Orten, wo ich meine Jugend zubrachte und die ich seit langen Jahren nicht wieder betrat. Diese Reise wird sich bis zum Semesteranfang ausdehnen […]"Ein schönes, persönliches Schreiben kurz vor der Verkündung des Physik-Nobelpreises für Wilhelm Wien. Röntgen bedankt sich für eine Einladung nach Mittenwald, der er ursprünglich in Begleitung Boveri Folge leisten wollte. Es geht nicht eindeutig hervor, ob er von dem Biologen Theodor Heinrich Boveri (1862-1915) oder seiner Frau Marcella Boveri (1863-1950) schreibt. Röntgen und seine Frau waren seit Mitte der 1890er Jahre mit dem Ehepaar Boveri befreundet. Röntgen gibt zudem einen Einblick in seine Reisepläne nach Holland. Aus wirtschaftlichen Gründen waren seine Eltern mit ihm 1848 nach Apeldoorn in die Niederlande gezogen, was wohl auch dadurch nahe lag, dass Röntgens Mutter Niederländerin war. Von 1861 bis 1863 besuchte Röntgen die Technische Schule in Utrecht. Obwohl er Sprachkenntnisse nachholte, bestand er nicht die in den Niederlanden mögliche Zulassungsprüfung examen admissionis" für die Universität, belegte aber als Gasthörer Kurse in Biologie (Botanik, Zoologie), Mathematik, Physik und Sprachen (Latein, Griechisch) an einer niederländischen Universität.Wilhelm Wien (1864-1928) war ab 1900 Nachfolger Röntgens in Würzburg. 1911 erhielt Wilhelm Wien den Nobelpreis für Physik für seine Forschungen zur Wärmestrahlung.Sein bekanntester Beitrag zur Erforschung der Wärmestrahlung ist das Wien'sche Verschiebungsgesetz welches einen Zusammenhang zwischen der Temperatur eines Planck'schen Schwarzkörpers und der Wellenlänge, bei der die größte Strahlungsleistung liegt, herstellt. Es dient u.a. zum Verständnis des Treibhauseffekts in der Meteorologie.Wilhelm Conrad Röntgen entdeckte am 8. November 1895 im Physikalischen Institut der Universität Würzburg die nach ihm benannten Röntgenstrahlen; hierfür erhielt er 1901 bei der Vergabe der ersten Nobelpreise den ersten Nobelpreis für Physik. Seine Entdeckung revolutionierte unter anderem die medizinische Diagnostik und führte zu weiteren wichtigen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts, z. B. der Entdeckung und Erforschung der Radioaktivität. Vom 1. April 1900 an war Röntgen an der Universität München als ordentlicher Professor für Physik tätig.
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